Beschreibung
Leseprobe:
Das direkt und kraftvoll erzählte Buch „Der Rebell und das Jetzt„ des jungen Mittweidaer Autors Jens Ossada ist das Psychogramm einer verlorenen Generation. Einer so verlorenen, dass sie sich ihrer Verlorenheit nicht bewusst ist. Die Generation der mitten im Gehirnreifeprozess gesellschaftlich umgepolten, der allzeit befriedigten und zu befriedigenden. Der autobiografische Protagonist des Buches erinnert sich rückblickend seiner Rebellion, die immer wieder ihre Gründe verliert und überraschenderweise statt der sonst üblichen Resignation daraus ein positives Weltbild entwickelt. Sein anfänglich ironisch-lockerer Schmunzel-Erzählton schlägt immer mehr um in humanistische Bekenntnis. Auch deshalb muss es gelesen werden.
Mike Wassermann, Frankfurt/M. 06/2007
Wie wird man eigentlich ein Künstler? Bei ossada scheint die Antwort klar: man schmiert mit Freunden heimlich ein paar Graffitis an die Wand, erregt so die Aufmerksamkeit der Stadt und kassiert prompt die ersten legalen Aufträge. In „Der Rebell und das Jetzt„ schildert der Plastiker, Maler und Dichter in kleinen Anekdoten seinen Lebens- und Schaffensweg. Er erzählt von merkwürdigen, wild wuchernden Gewächsen ehemaliger WG-Mitbewohnern, obskuren Rockern beim Fototermin und der Suche nach dem Lebenssinn auf wilden Wellen in Mecklenburg. Nach und nach scheint es durch: Rebell und Jetzt sind nicht zwei verschiedene Welten, auch heute hat ossada den Rebellen in sich noch nicht ganz gezähmt.
Robert Schmidt, Redaktion Novum Mittweida 10/2007
Humorvoll und unterhaltsam regt das Buch doch auch immer wieder zum Innehalten und Nachdenken an, weist dabei nicht zufällig auch autobiographische Züge auf. Für die einen ist es ein schriftstellerisches Kleinod, für andere amüsante Unterhaltung, wieder andere finden darin interessante Antworten auf die richtigen Fragen. Ideal als kurzweilige Urlaubslektüre und als Geschenk!
Sascha Schnabel, Inh. Verlag new-art-edition.com – dort erschienen 2007
„Bundich“ Artikel Stadtstreicher Chemnitz 2008
Ein ironischer Tagebuch-Monolog um den Konflikt aus asiatischer Philosophie, westlicher Konsumgesellschaft, hirnlosen Provinznazis und nervigen Frauengeschichten. Vanillepudding mit Tabascosoße zwischen dem Ideal-Typen im Schneidersitz und dem anonymen Alltags-Ich auf der Suche nach ungespaltener Harmonie.
Reisetagebuch eines Suchenden
Wie findet man einen Weg, den man nicht kennt und für den es weder Karte noch Navigationssystem gibt, weil er mit jedem Schritt, jeder Minute des eigenen Lebens erst entsteht?
Ossada sucht im Vorwärtsgehen nach eben diesem, seinem Weg. Glücklicherweise geht er nicht mit den Augen am Boden, sondern beobachtet minutiös Land und Leute um sich her und letztlich auch sich selbst. Allerdings gibt er sich mit dem Blick auf den Alltag längst nicht zufrieden. Da muss mehr sein- außen und innen. Messerscharfe Beobachtung seiner Umwelt, angefangen von deutscher Arbeits- und Konsumwut über Spießerturn bis hin zu nationalsozialistischen Auswüchsen in seiner sächsischen Kleinstadt, zeichnet den Ich-Erzähler hier aus. Aber dabei bleibt es nicht. Veränderungswille ist ständig und überall sichtbar. Manchmal Energie geladen, dann wieder zäh und mühsam, beinahe verzweifelt. Immer ein wenig ironisch, aber nie böse, manchmal ein wenig deprimiert, aber nie traurig führt der Autor den Leser durch seine Lebenslandschaft. Er lässt ihn als Wegbegleiter zu, dem es freisteht zu lernen oder zu beurteilen, zu bleiben oder zu gehen. Sich selbst schafft er einen ebensolchen „Bundich“, einen Ideal-Gefährten, ein ruhiges, verbindliches Zweit-Ich, das im oft komplizierten Lebenswirrwarr aus philosophischem Gestaltungswillen, harter Kopf- und Handarbeit und Beziehungsstress Gelassenheit bewahrt, Selbstzweifel ausgleicht und dadurch körperliches und geistiges Vorwärtskommen ermöglicht. Die Bildreiche Sprache erlaubt es dem Leser, Fuß zu fassen in den Ansichten des Autors, sein „Wachsen im Gehen“ zu begleiten, Gefühle zu erfühlen und Gedanken mit zu denken. Am Ende des Buches hat man, wie am Anfang, das Bedürfnis weiter zu lesen, mit zu erleben, wie Ossada und „Bundich“ sich annähern. Da es ein „Tage-Buch“ ist, bleibt die Hoffnung auf eine Fortsetzung, denn die Reise geht weiter und weiter und weiter.
Maren Ruden, Ludwigsfelde 2008
Am Anfang war die Tat
War das erste Buch „Der Rebell und das Jetzt“ des Mittweidaer Künstlers Ossada noch stark von Rebellion gegen die Konventionen geprägt, ist er nun ganz im künstlerischen Alltag angekommen. Mit einem Bündel an Fragen im Gepäck begibt er sich hier auf die Suche. Er hält Ausschau nach dem Wesen Mensch und sucht einen Schlüssel zum Verständnis dessen zu finden. Dabei ist ihm alles gleich wichtig und er hütet sich, allzu schnelle Urteile zu fällen. Ossada ist im Grunde seines Herzens ein Idealist, und um die Welt um ihn herum zu verstehen, schafft er sich ein imaginäres Alltags-Ich, „Bundich“. Dieses „Buddha und Ich“ hilft ihm beim Verständnis der im Buch aufgeworfenen Fragen: wie hältst du’s mit Provinznazis, deutschem Konsumverhalten und Frauen? Und schnell wird klar: dieses Buch dient dazu, Erlebnisse zu reflektieren, zu verarbeiten und dann in eine eigene Philosophie zu transformieren. Das Buch endet mit der Feststellung, daß EIN Weltbild nicht exisitert. Diese Erkenntnis, daß sich die Welt nicht in Schneekuppeln zwängen läßt, sondern wie bei Dostojewskij immer polyphon ist, beschließt ein schönes Büchlein eines vitalen Künstlers.
Patrick Müller, Frankenberg 2008
Dort wo Ossadas „Der Rebell und das Jetzt“ aufhört, knüpft „Bundich“ an, um in teils zynischer, teils melancholischer, immer aber humorvoller Sprache zu zeigen, was Philosophie auch sein kann: Unterhaltung. Und die aufgegriffenen Themen könnten nicht mehr dem Alltag entstammen. Es geht um Geduld und Duldsamkeit, Weltverbesserungen, Arbeit, Nazis und Freiheit. Was wäre ein Tagebuch aber ohne einen Konflikt zwischen Mann und Frau? Und was hat Buddha damit zu tun? All das und einiges mehr klärt Ossadas neues Werk „Bundich“. Hier ein Auszug aus „Bundich“: „Am Anfang fesselt irgendetwas Schlaues die Leser und führt sie in ein neues Buch ein. Aber ich darf ja sowieso nicht schon wieder ein Buch schreiben, wenn ich mich an die Ratschläge meiner Ex-Freundin halte. Dora meinte ich sauge mich aus. Sie dagegen kommt mit den 80 Überstunden im Monat gut zurecht. Schließlich will sie etwas für später schaffen und ihren Kindern mal was bieten können. Zeit und Gesundheit waren da sicherlich nicht gemeint. Ohnehin scheide ich für diesen Teil aus, da ich nicht gerade die Vorstellungen einer nachwuchsorientierten Karrierefrau in Hinblick auf opferbereiter Strebsamkeit und materieller Potenz, sprich Vermögen, befriedigen kann. […]“, Ossada, 2008, S. 3
Sascha Schnabel, Inh. Verlag new-art-edition.com – dort erschienen 2008
„Heute 20% auf alles!“
An alle Jammertal-Patrioten und Besitzer von Kaffeemaschinen mit Aroma-Selector; Eilt aus Euren schicken Vorstadtsiedlungen mit Baumarkttoren und kleinen Hecken, um die letzte wirkliche Attraktion dieses Planeten zu sehen, bevor es zu spät ist! Vergesst die Sightseeing-Tour auf Raddampfern zu den schwindenden Eisbergen! Auch der platt gefahrene Otter neben dem Otterwechselschild ist nix gegen diese obskure Spezialaktion. Da langweilen Schlagzeilen von ostdeutschen Tiefkühl-Babys gerade zu. Hart gesottene Streetfighter und Dachboden-Klopper lassen hierfür ihre ersten Tränen rollen. Die jährlichen Rentner-Horden alias Kranich-Klotzer am Darß schwören ihrer Religion ab, nur um einmal im Leben die Chance zu haben, auch von dem hier was ab haben zu dürfen. Da legt selbst der letzte Seebär seinen Zerrwanst weg und paddelt an Land zurück, denn es gibt: „Heute 20% auf alles!“
„frischKOPF“
Der zweite Streich der Urx Knolf Kolumnen geht hart ins Gericht mit der Weltpolitik und dem Alltagsleben. So geht es wieder um allerlei selbstironische, zynische und unbequeme Auskotzereien. Egal ob beim Papst als Massenmörder oder nackt auf der Autobahn umherirrende CSU-Wahlmanager – „frischKOPF“ macht einen frischen Kopf, wenn es um eingefahrene Weltbilder und die täglichen medialen Verdrehungen geht. Und dies auch noch auf eine herrlich erfrischende Art, die immer wieder ein Schmunzeln zulässt.